
Das Denkmal in Kalkar verherrlicht Kriegseinsatz als Heldentum und enthält dabei u.a. ein Nazizitat. Der Aktionskünstler Wilfried Porwol versucht seit langer Zeit, auf eine Entfernung des Denkmals hinzuwirken. Seine Graffiti-Aktionen brachten ihm Strafanzeigen und Schadenersatzforderungen.
„…Der Kern der Umgestaltung (am 19.06.2021) war der Schattenriss eines Fotos, das die Erschießung einer Frau mit ihrem Kind durch einen deutschen Soldaten im Rahmen einer Mordaktion in Ivangorod 1942 zeigt. Diesen Schattenriss habe ich auf die Vorderseite des kriegsverherrlichenden Klotzes gesprayt. Damit fiel der Schatten der Wehrmachtsverbrechen unübersehbar auf die in Stein gehauene Glorifizierung des Vernichtungskrieges (siehe Foto im Anhang). Über das Hitlerzitat auf der Rückseite habe ich ein antifaschistisches Graffiti (siehe Foto im Anhang) angebracht und auf die völlig unzureichende und verharmlosende Infotafel habe ich eine notwendige Information über Charakter des Vernichtungskrieges geklebt (siehe Foto im Anhang). … „
Im Prozess am 11.05.2022 vor dem Amtsgericht Kleve wurde das Verfahren wg. vermutlich falscher Einschätzung des Straftatbestandes vorläufig eingestellt. (siehe Prozessbericht)
Am 16.03.2023 wurde weiter verhandelt vor dem Landgericht in der Schwanenburg in Kleve. Das Urteil: 50 Tagessätze. – Rechtliche Möglichkeiten dagegen werden ausgelotet…..
Stimmen zum Prozess: Der Künstler – Die Rheinische Post – Die NRZ
Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig.
Dennoch waren alle Aktionen erfolgreich! Die örtliche Politik beschäftigt sich inzwischen sachlich mit dem Thema: siehe RP-Artikel von MItte August über das Treffen „zur Zukunft des Denkmal“ in Kalkar.
Wilfried Porwol berichtet: „Dabei kam die Sprache auf einen Fragebogen, der an die Kalkarer Burger*innen vor einem Jahr ging. Dieser wurde mir zugespielt und ich bin dann mal in die Rolle eines Herrn Schickelgruber (Hitlers eigentlicher Hausname) geschlüpft, der natürlich auch den Fragebogen ausfüllte (auch im Anhang) samt Begleitschreiben…“


